Der Weg zur Ökumenischen MitteOffener Raum für lebendiges ökumenisches Miteinander In Baccum leben Katholiken und Protestanten seit Jahrhundert in einem emsländischen Dorf zusammen. Präsentiert werden die katholischen und die evangelisch- reformierte Pfarrkirche mit ihrer besonderen Architektur und ihren bemerkenswerten Ausstattungsstücken. Verbunden werden beide Kirchen durch einen großzügig angelegte Park – und Platzanlage, die neue „Ökumenische Mitte“, die allen Bewohnern und Gästen des Ortes offen steht. Die Themenführung erläutert die Geschichte der beiden Gemeinden, präsentiert die historischen Kirchenräume und verbindet das Ganze mit einem kleinen Spaziergang durch den Ortskern und die „Ökumenische Mitte“. Zwischen den Einrichtungen der katholischen Kirchengemeinde St. Antonius und der ev.-ref. Kirchengemeinde im Lingener Ortsteil Baccum wurde ein barrierefreier und kommunikativer Platz mit Wegeverbindungen geschaffen. vormals voneinander getrennt wirkenden Institutionen werden nun über diese gestaltete Verbindung miteinander verschmolzen. Die Projektträgerschaft lag bei der Stadt Lingen (Ems). Die Einweihung der Ökumenischen Mitte fand Ende April 2010 statt.
Baccum ist eines der wenigen Dörfer, das zwei Kirchen hat. Das verwundert umso mehr im Emsland, das aufgrund seiner kultur- und kirchengeschichtlichen Entwicklung zum überwiegenden Teil katholisch geprägt ist. Die Türme der Antoniuskirche und der reformierten Kirche spannen einen Bogen auf über der Silhouette Baccums, der die gemeinsame Verantwortung zeigt und den ökumenischen Zusammenhalt symbolisiert. Die „Ökumenische Mitte Baccum" beschreibt dabei einen lebendigen Prozess gemeindlicher Arbeit, der seit einigen Jahren erfolgreich von den beiden Kirchen und ihren Repräsentanten für die und mit den Bürgerinnen und Bürgern Baccums gestaltet wird. Während die „großen“ Kirchen oft nur zaghafte Ansätze zur Ökumene wagen, wie z. B. bei den großen Kirchentagen, so ist die Ökumene in Baccum längst integrierter Bestandteil der dörflichen Lebenswirklichkeit in kultureller und religiöser Hinsicht geworden . Der Weg ist das Ziel
So begegnet der Besuche auf den drei Wegen in den Boden eingelassenen "Stolpersteinen," die an die Ereignisse der Profan-, der Kirchen- und der Ortsgeschichte erinnern. Die Wege münden in ein gepflastertes Labyrinth, das die "Irrwege" de Geschichte symbolisiert und zugleich die Hoffnung auf ein Ziel und eine Mitte verdeutlicht. Da die Geschichte der evangelisch - reformierten Gemeinde (wie auch der Grafschaft Lingen) eng mit der der Niederlande verwoben ist und ohne die letztere überhaupt nicht verstanden werden kann, erwuchs sehr bald die Notwendigkeit, sich niederländisch zu orientieren. So weitete sich der Begriff "ökumenisch" über den strickt theologischen Sinn hinaus auch auf die politische Einheit, eben auf die europäische Einigung und Nachbarschaft hin. In der Ökumenischen Mitte Baccums wird denn auch die Orts- und Konfessionsgeschichte in Beziehung gesetzt zu den Ereignissen der niederländischen Geschichte. So wurde eine der drei Wege als "niederländischer Lern Pfad" konzipiert. So soll dem Besuche Auge und Herz für die Verwobenheit unseres Ortes und des Landes mit der Geschichte der Niederlande und ihrer Kultur und Kräfte stärken für einen gemeinsamen Weg in gegenseitige Achtung und Solidarität. Äußerlich stellt die Ökumenische Mitte mit ihrem zentralen Platz sowie ihren Sichtverbindungen zu beiden Kirchen und zum Dorf zunächst eine öffentliche Parkanlage dar. Durch ihre besondere Anlageform bildet sie aber gleichzeitig einen geistlich-geistigen Raum, der alle Sinne anspricht. Darauf weist das Emslandmuseum in einer Mitteilung hin. Drei eiserne Türflügel
So begegnet der Besucher Jahressteinen, die von wichtigen Ereignissen aus der Geschichte des Dorfes berichten. Den Zugang zur Ökumenischen Mitte markieren drei eiserne Türflügel mit zentralen Texten aus der Bibel, Zitaten bedeutender Theologen und Kernaussagen wichtiger Bekenntnisschriften der christlichen Kirchen. Den Mittelpunkt der Anlage bildet ein gepflastertes Labyrinth. Es symbolisiert die „Irrwege“ der Vergangenheit und zeigt zugleich die Hoffnung auf ein Ziel und eine Mitte aller Geschichte. FensterkonstruktionenGroße Fensterkonstruktionen umgrenzen die Grünanlagen und erzeugen so die Vorstellung eines fiktiven sakralen Raumes, zu dem auch die beiden Kirchen des Dorfes gehören. Zugleich ist die Platz aber offen für Neues und bietet praktischen Raum für Feier und Begegnung. Gestaltet wurde die Ökumenische Mitte vom Künstler Bernhard Meyer aus Darmstadt und vom Landschaftsplaner Harald Meyer aus Hannover, die dabei von einer Arbeitsgruppe aus Vertretern des Ortes begleitet und unterstützt wurden. Daraus entstand schließlich der Verein „Baccumer Mitte – Ökumene und Kultur“, der gemeinsam mit den Kirchengemeinden die Anlage betreut und mit Leben erfüllt. |
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Öffentliche Stadtführungen 2020
Ortsteilführung Baccum